Joel Wanner, erzähl mal …

Ein Interview mit Joel Wanner, Business Support bei ESSENCE RELATIONS

Du absolvierst aktuell den Master of Arts in International Affairs and Governance an der HSG. Was bringt dich zu ESSENCE RELATIONS nach Zürich?

Mein Master der internationalen Beziehungen zielt auf die Ausbildung zu einem flexiblen Generalisten. Ich glaube, die Fähigkeit zwischen verschiedenen Perspektiven zu vermitteln wird mit zunehmender Vernetzung immer wichtiger. Und zu dieser Vermittlung gehört eine Kommunikation, die klar und authentisch ist. ESSENCE RELATIONS bietet mir die Möglichkeit, an diesem Punkt meines Studiums anzuknüpfen und unternehmerisches Profil zu gewinnen. Ich habe nach einer Herausforderung gesucht, in der ich ganz neue Einblicke erhalten und von der grossen Expertise des Teams lernen darf. Was mich besonders begeistert ist unsere Vision: Menschen und Ideen zusammenführen und dabei stets einen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Denn ESSENCE RELATIONS wirkt am Schnittpunkt zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, genau wie es mein Studium zum Ausdruck bringt. 

Eine deiner Leidenschaften ist die Politik. Wie kam es dazu? Gibt’s ein Schlüsselerlebnis?

Politische Debatten begeistern mich schon seit meiner Kindheit. Nicht nur deren Inhalt, sondern auch die Art wie sie geführt werden sind oft ein Spiegel der Gesellschaft und geben einen Blick in die Zukunft. Als 2016 Donald Trump zum US-Amerikanischen Präsidenten gewählt wurde, war ich gerade 15 Jahre alt. Ich erinnere mich gut daran, wie wir am Morgen danach im Gemeinschaftskunde-Unterricht die Wahl besprochen haben. Das war definitiv ein Schlüsselerlebnis, obwohl wir die Auswirkungen dieser Wahl sicher noch unterschätzt haben. Was mich begeistert, ist, dass es in der Politik zumeist für alle Seiten gute Argumente gibt. Sich mit diesen in guten Debatten auseinanderzusetzen ist herausfordernd und lehrreich. Mein eigenes Verständnis der globalen Zusammenhänge gewinnt so an Schärfe und Balance.

Du hast bereits international politische Luft geschnuppert. Du warst als Trainee im Europaparlament tätig und für ein Semester am Institut d’études politique de Paris. Nun befasst du dich bei ESSENCE RELATIONS im Rahmen deiner Tätigkeiten für den StrategieDialog21 mit Themen der Schweizer Politik. Wo macht dir Politik am meisten Spass und warum?

Politik in der EU, in Frankreich oder in der Schweiz funktioniert natürlich nach sehr unterschiedlichen Logiken. Spass macht mir Politik überall, aber aus unterschiedlichen Gründen: In der EU hatte ich das Gefühl, Teil eines grossen Projektes zu sein. Erfolge waren nicht immer direkt spür- oder messbar und die Prozesse teils langwierig und bürokratisch. Aber die Vision, Zukunftsthemen gemeinsam anzupacken und proaktiv für hunderte von Millionen Menschen zu gestalten, hat mich begeistert.

In der Schweiz ist es die Nähe zum Bürger, die mich fasziniert. Politik ist keine Blase, sondern geleitet durch ständigen Austausch mit Wirtschaft und Gesellschaft. Politische Partizipation ist dadurch viel präsenter und weniger hierarchisch als in anderen Systemen. Im StrategieDialog21 und dem Chancenbarometer 2024 darf ich diesen Dialog nun mitfördern und selbst viele neue Erfahrungen sammeln. Diese Initiative spiegelt genau meine Überzeugung wider: Politik macht Spass, wenn sie auf Lösungen statt auf Probleme zielt. Alles andere ist Selbstprofilierung.

Joel in Brüssel

Joel liebt das Reisen. Hier in Brüssel.

Auf Pilgerweg in Indien. Die Welt entdecken.
Auf Pilgerweg in Indien. Die Welt entdecken.

Etwas, das du in Brüssel oder Paris aufgeschnappt hast, das politisch auch der Schweiz guttun würde?

Die Überzeugung, dass verschiedene Staaten gemeinsame Interessen bilden können. Was mich in Brüssel oder Paris begeistert hat, ist die die Proaktivität, mit der die Europäische Union die Herausforderungen von morgen angehen möchte. Die Idee der internationalen Vernetzung und der Zusammenführung von Interessen war für mich in der Zeit dort prägend. Im Europäischen Parlament durfte ich beispielsweise dem interparlamentarischen Meeting zwischen der Schweiz und der EU beiwohnen. Trotz grosser Unterschiede der europäischen Länder konnten sie dort mit einer Stimme sprechen. Ich glaube, dass es auch der Schweiz als Land im Herzen Europas guttun würde, mehr gemeinsame Interessen auf internationaler Bühne zu formulieren. 

Denn gerade im Hinblick auf die globalen Herausforderungen der Zukunft, allen voran dem Klimawandel, ist diese internationale Zusammenarbeit wichtiger denn je. Daran hat die EU jeden Tag zu kämpfen, aber ich bin überzeugt, dass auch die Schweiz davon profitieren kann. 

Du hast auch ausserhalb deines Studiums Zeit im fernen Ausland verbracht. Wo zieht es dich als nächste hin?

Nach einem erlebnisreichen Gap-Year zwischen meinem Bachelor und Master, in dem ich unter anderem in der Türkei Backpacken war und für ein Freiwilligenprojekt in Indien gelebt habe, bin ich erstmal wieder froh, zurück in der Schweiz zu sein. Aber Reisen war schon immer eine grosse Leidenschaft von mir, und deshalb werde ich auch in meinem Master ein Auslandssemester absolvieren. Und mein Fernweh und die Neugier auf Herausforderungen wird mich ins aussereuropäische Ausland ziehen: Neuseeland ist schon lange ein Traum von mir, Japan oder Kanada stehen aber ebenfalls oben auf der Liste.