Max Kersting, erzähl mal….

Was macht gutes Design heute aus? Wie schafft man es, immer wieder aufs Neue kreativ zu sein? Und was inspiriert? Unser Designer und kreativer Kopf Max Kersting im Portrait.

Graphic Designer – (d)ein Traumberuf? Und was ist das Beste daran, als Graphic Designer tätig zu sein?

Das Design ist eine meiner Leidenschaften – eine andere ist das Schreiben. In der Fantasie würde ich gerne dicke, umfassende Bücher schreiben. In der Realität bleibe ich aber lieber beim Design.

Ich habe vieles ausprobiert und bin doch immer wieder beim Designer sein gelandet. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen ist es abwechslungsreich. Meine wahre Begeisterung am Design gilt aber der Zusammenarbeit mit den Menschen. Ich liebe es, Menschen mit meinen kreativen Ideen und Umsetzungen unterstützen zu können und sie damit weiterzubringen.

 

Was bedeutet für dich Kreativität und wie schaffst du es, immer wieder aufs Neue kreativ zu sein? Wo /wovon lässt du dich tagtäglich inspirieren?

Ich mag das Wort Kreativität nicht sehr. Ständig spricht man davon und lobt das «kreative Schaffen», wenn es aber darum geht, wahrhaftig kreativ zu sein, verpufft das Ganze relativ schnell. Es fehlt am Verständnis für den Prozess und dieser ist umfassend. Im ersten Schritt geht es darum, so viel Inspiration wie möglich zu sammeln und aufzusaugen. Danach geht es an die Strukturierung der Gedanken und die Gestaltung des Prozesses und der Umsetzung. Immer wieder werden die einzelnen Schritte kritisch reflektiert und adaptiert, bis ein Endprodukt entsteht, das begeistert.

Die Inspiration für diesen Prozess finde ich im Alltag. Ich bin in unterschiedlichen Welten unterwegs; lese gerne dicke Bücher und schaue aber auch gerne die Kardashians. Ich kombiniere verschiedene Dinge, daraus entstehen meine Ideen. So erzeuge ich Spannung.

 

Schreibende kennen ihn, den „writer’s block“… nichts mehr fliesst. Etwas, womit auch ein Designer ab und zu kämpft? Hast du ein Rezept gegen den „kreativen Stillstand“?

Mittagschlaf, Gedanken schweifen lassen, loslassen. Oder einfach anfangen. Alles von mir erprobte Mittel, auf die ich gerne zurückgreife.

 

Du hast auch als Texter in Berlin gearbeitet. Denkst du in Worten oder in Bildern?

In Bildern, wie wahrscheinlich jeder. Worte aber können Bilder erzeugen, die bei jedem anders sind. Das mag ich sehr.

 

Was macht gutes Design heute aus?

Gutes Design macht Lust und ermöglicht es, Dinge neu zu sehen. Und es ist ein Fundament für grossartige Ideen.

 

Welchem Designer würdest du gerne einmal ein persönliches Kompliment aussprechen? Lieber bei einem Glas Wein oder Bier? Die Frage sei erlaubt, du lebst ja in München….

Ich habe viele Designer in meinem Freundeskreis denen ich regelmäßig Komplimente ausspreche. Viel zu selten beim Bier, viel zu oft nur digital.

 

Was reizt dich an der Arbeit für ESSENCE RELATIONS?

Teil eines großartigen Teams zu sein, gemeinsam Projekte und Ideen zu erarbeiten, diese unterstützen zu können und nach vorne zu bringen. Es ist ausserdem spannend, von München aus für die Schweiz zu arbeiten. So kann ich wieder in zwei Welten unterwegs sein – was ich ja sehr mag.